Iwan Puni Synthetischer Musiker. Berlinische Galerie
Iwan Puni (1892 1956) kam 1920 nach Berlin. Die Stadt war für ihn eine Zwischenstation auf seiner Flucht aus Sowjetrussland, bevor er in seine Wahlheimat Paris übersiedelte. In Russland hatte Puni wichtige Avantgardeausstellungen organisiert, die den Übergang vom Kubismus und Futurismus zur radikal gegenstandslosen Kunst des Suprematismus zeigten. Auch in Berlin nahm er aktiv am Kunstleben teil. Gleich 1921 hatte er eine Einzelausstellung in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm. Er verwandelte die Räume in ein Gesamtkunstwerk und lie kubistisch gekleidete Sandwich-Männer auf dem Kurfürstendamm laufen.
Sein "Synthetischer Musiker setzt sich aus abstrakten Flächen und gegenständlichen Elementen zusammen. Mit übergro en Gamaschenschuhen und dem kleinen Bärtchen erinnert die Figur an den Stummfilmstar Charlie Chaplin. Das Bild wurde 1922 auf der Gro en Berliner Kunstausstellung in der Abteilung der Novembergruppe gezeigt und erregte gro es Aufsehen. Kurz darauf nahm Puni an der legendären Ersten Russischen Kunstausstellung in der Galerie van Diemen teil, die dem Berliner Publikum zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über die russische Kunst präsentierte.